Im Spreewald sind Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl fast auf jeder Speisekarte zu finden. Ein klassisches sogenanntes „Arme-Leute-Essen“, nahrhaft, gesund und sogar überaus lecker. Viele Nährstoffe für wenig Geld, was sich nicht jedem „Arme-Leute-Essen“ nachsagen lässt, siehe Pizza oder Fish and Chips. In Deutschland ist Quark mit Leinöl traditionell verbreitet in der Lausitz, im Spreewald, in Teilen Sachsens und im Berliner Raum. Auch in anderen Gegenden kennt man das Gericht, jedoch ist es nicht überall gleichermaßen populär.
Quark enthält üblicherweise rund 12% Eiweiß, Leinöl reichlich ungesättigte Fettsäuren. Eine Schicht Leinöl auf Milchprodukten diente früher ihrer Haltbarmachung, was den Ursprung der Leinöl-Quark-Kombination erklären mag. Darüber hinaus ist Leinöl ein Multitalent: Imprägnier- und Konservierungsmittel für Holz, Grundstoff für Farben, Korrosionsschutzmittel für Metalle, Grundstoff für Linoleum, und zum Einbrennen von Eisenpfannen soll es sich auch gut eignen.
Bei unserer Variante des am Spreewald orientierten Rezepts haben wir Kartoffeln durch Topinambur ersetzt, eine ursprünglich aus Mittelamerika stammende kohlenhydratarme Knolle. Damit es etwas mehr nach Spreewald schmeckt, kamen Gurken in verschiedenen Varianten hinzu.
Tipp 1: Leinöl im Tiefkühler aufbewahren, dann wird es nicht so schnell ranzig.
Tipp 2: Vorsicht bei der Kultivierung von Topinambur im Garten, sofern dort noch anderes wachsen soll.
Schnelle Misosuppe mit Konjaknudeln
Nudelgerichte habe ich mir in den vergangenen Jahren nahezu vollständig abgewöhnt. Nicht nur wegen des Kohlenhydratanteils, welcher bei diesem Mehlprodukt im gekochten Zustand ca. 25 bis 30 g ausmacht, sondern auch, weil ich Nudeln als nahezu geschmacksneutral empfinde. Was den fehlenden Geschmack angeht, trifft dies auch auf die in diesem Rezept verwendeten Konjak-Nudeln zu. Der Kohlenhydratanteil hingegen liegt hier allerdings bei nur 0,5 bis 4,5 g Kohlenhydrate im gekochten Zustand. Diese Kohlenhydrate soll der menschliche Organismus allerdings nicht verwerten bzw. in Glukose umwandeln können. Um herauszufinden ob dies wirklich stimmt und wie Nudeln, die zu 97% aus Wasser bestehen schmecken, habe ich das Experiment trotz meiner Nudelabneigung gewagt.
Die Nudeln habe ich im Asia-Lebensmittelgeschäft erstanden, wo sie in Packungsgrößen von 200 bis 400 g angeboten werden. Im Prinzip gleichen diese Nudeln optisch und haptisch in etwa den bekannten asiatischen Glasnudeln. Da von vornherein klar war, dass die Kojak-Nudel kein erwähnenswertes Aroma aufweisen würde, habe ich mich für eine kräftige Misosuppe als Grundlage entschieden.
Bratlinge vom Rind mit Lebkuchengewürz und Topinamburchips
Ich liebe orientalisch gewürzte Fleischgerichte wie zum Beispiel libanesisches Schawarma. Da die libanesische Gewürzmischung namens Baharat große große Ähnlichkeit mit dem hierzulande verwendeten Lebkuchengewürz aufweist, habe ich während der experimentierfreudigen Wintertage im Rahmen der Lebkuchenherstellung etwas von dem Lebkuchengwürz abgezweigt und für die Zubereitung von Rinderbratlingen verwendet. Garniert wurde das Ganze mit einer leichten Tomaten-Pinienkern-Salsa und knusprigen Topinamburchips.
Knusprige Chips aus Topinambur und Rote Bete
Prinzipiell lässt sich so ziemlich jede Art von festem Gemüse zu dünnen Scheiben hobeln. Im Backofen getrocknet können so herrliche und zudem gesunde Variationen kreiert werden. Ähnlich der Zubereitung von Gemüse- und Gewürztees, erfogt die Röstung im Backofen. Der entscheidende Unterschied liegt hierbei in der etwas höheren Anfangshitze von 150°C, damit die gewünschten Röstaromen entstehen können. Eine Salz- oder Gewürzbeigabe ist bei dieser Zubereitungsart vollkommen überflüssig, da die feinen Aromen dadurch nur überdeckt würden.