Im Spreewald sind Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl fast auf jeder Speisekarte zu finden. Ein klassisches sogenanntes „Arme-Leute-Essen“, nahrhaft, gesund und sogar überaus lecker. Viele Nährstoffe für wenig Geld, was sich nicht jedem „Arme-Leute-Essen“ nachsagen lässt, siehe Pizza oder Fish and Chips. In Deutschland ist Quark mit Leinöl traditionell verbreitet in der Lausitz, im Spreewald, in Teilen Sachsens und im Berliner Raum. Auch in anderen Gegenden kennt man das Gericht, jedoch ist es nicht überall gleichermaßen populär.
Quark enthält üblicherweise rund 12% Eiweiß, Leinöl reichlich ungesättigte Fettsäuren. Eine Schicht Leinöl auf Milchprodukten diente früher ihrer Haltbarmachung, was den Ursprung der Leinöl-Quark-Kombination erklären mag. Darüber hinaus ist Leinöl ein Multitalent: Imprägnier- und Konservierungsmittel für Holz, Grundstoff für Farben, Korrosionsschutzmittel für Metalle, Grundstoff für Linoleum, und zum Einbrennen von Eisenpfannen soll es sich auch gut eignen.
Bei unserer Variante des am Spreewald orientierten Rezepts haben wir Kartoffeln durch Topinambur ersetzt, eine ursprünglich aus Mittelamerika stammende kohlenhydratarme Knolle. Damit es etwas mehr nach Spreewald schmeckt, kamen Gurken in verschiedenen Varianten hinzu.
Tipp 1: Leinöl im Tiefkühler aufbewahren, dann wird es nicht so schnell ranzig.
Tipp 2: Vorsicht bei der Kultivierung von Topinambur im Garten, sofern dort noch anderes wachsen soll.
Rote Bete mit Meerrettich, Dill und Zimt
Die Küche Großbritanniens bietet immer wieder Überraschungen. Eigentlich handelt es sich um ein Rezept für eine Pasta-Sauce. Wir haben es anstelle von Nudeln mit Pastinaken-Stampf gemacht, was hervorragend passte. Ein leckeres und wärmendes Gericht im Herbst und Winter. Die Rote Bete wird mit Zimtstangen im Ofen gebacken, bleibt so schön bissfest und nimmt einen feinen Zimtgeschmack an. Danke an Eva aus Edinburgh für das Rezept.
Selleriesalat mit Sahne und Haselnüssen
Bei vielen Rezepten für gekochten Selleriesalat wird die Knolle entweder ganz oder halbiert bzw. geviertelt gekocht und erst nach dem Abkühlen klein geschnitten. Ich habe sie dieses Mal zuerst geschält und in kleine Würfel geschnitten und anschließend gedämpft. Das ging insgesamt wesentlich schneller. Die Kochzeit wird auf 10 Minuten reduziert und zudem blieben die Stücke schön bissfest, da sich beim Dämpfen jederzeit der Garfortschritt sehr gut kontrollieren lässt.