Kürbissuppen sind mir oft – insbesondere, wenn sie in großen Mengen in der Kantine oder für eine Festivität gekocht werden – zu fade, zu geschmackslos oder einfach zu wässrig. Dem armen Kürbis ist dabei nichts vorzuwerfen. Zusammen mit Zwiebeln angeschwitzt wird er in literweise Wasser oder Brühe ertränkt, um dann stundenlang einer heftig-brodelnden Kochprozedur beiwohnen zu dürfen. Dabei werden die zarten Kürbisstückchen bis aufs Letzte ausgelaugt und all die feinen Aromen nehmen den Dampfschnellzug in Richtung Küchenfenster oder Abzugshaube. Da hilft auch ein Rettungsversuch mit großen Mengen Ingwer und Orangensaft oft nichts mehr.
Wir haben ein wenig experimentiert und den Kürbis vorab mit Röst- und Gewürzaromen versehen. Bei der Garprozedur im Ofen hat der Kürbis viel Zeit, seine feinen Aromen zu konzentrieren, diese mit Nuancen von Rosmarin und Knoblauch anzureichern und durch die Röstung zu intensivieren. Im späteren Kochverlauf wird diese Vielfalt mit duftendem Zimt, Sternanis und würzigem Parmesankäse verfeinert.