Khua Kling ist ein trockenes Curry, wie es im südlichen Thailand zubereitet wird. Der Begriff Khua beschreibt den Kochvorgang mit wenig oder keinem Wasser und Kling bedeutet soviel wie werfen oder rollen. Aufgrund indischer, arabischer und persischer Einflüsse unterscheidet sich die südthailändische Küche erheblich von der anderer Gebiete. Sie ist meist extrem scharf und frische Kurkumawurzel wird gerne und sehr großzügig eingesetzt. Ich habe zwei Varianten, eine mit Fisch und eine mit Fleisch, hergestellt und versucht die Schärfe in einem sehr erträglichen Maße zu halten.
Kreung Gaeng Ped Dai – Südthailändische Currypaste
Zur Herstellung eines südthailändischen Gerichts namens Khua Kling (Link) wird diese spezielle Currypaste benötigt. Da ich in den umliegenden Asialäden leider nicht fündig geworden bin, habe ich die einzelnen Zutaten besorgt und die Paste selbst hergestellt. Die in Originalrezepten verwendete Menge von 50 g Chilies fand ich aber zu pikant und habe diese auf 10 g reduziert. Die Herstellung im Mörser ist recht zeitaufwändig. Bis die Paste die gewünschte Konsistenz hat, können schon einmal 45-60 Minuten vergehen. Wer diese Zeit nicht hat, kann auch alle Zutaten in einem Mixer, unter Zugabe einiger Milliliter Wasser, zu einer Paste verarbeiten.
Rinderhackspieße mit Thai-Curry gewürzt
An einem asiatischen Streetfood-Stand (in Berlin) kam ich kürzlich endlich einmal wieder in den Genuss thailändischer Bratwürste. Diese phantastisch schmeckenden Bratwürste, ein Bild gibt es am Ende des Artikels, sind mit thailändischer Currypaste und Kaffirlimettenblättern gewürzt. Da Naturdarm, der zur Herstellung von Wurst benötigt wird, nicht unbedingt zu den Zutaten zählt, die ich allzeit im Hause habe, habe ich Fleischspieße auf Basis von Rindfleisch hergestellt und diese ähnlich wie die thailändischen Bratwürste gewürzt. Die hierzu benötigten Zutaten Currypaste, Zitronengras und Kaffirlimettenblätter sind in jedem asiatischen Lebensmittelgeschäft erhältlich. Die Fleischmasse habe ich dann auf Zitronengrasstiele verteilt. Die sehen nicht nur schick aus, sondern geben auch ein leckeres, leicht-zitroniges Aroma an das Fleisch ab.
Gebackener Porree mit Shitake, Sake und Muscheln
Gerichte, deren Entstehungsgeschichte überwiegend vom Zufall geprägt wurden, zu beschreiben beziehungsweise später in einem reproduzierbaren Rezept niederzuschreiben gelingt (zumindest mir) äußerst selten. Zu vielfältig sind die Korrekturen, die das ursprünglich geplante Rezept bis zur Fertigstellung wandeln. Dieses Gericht startete zum Beispiel mit einer Einkaufsliste, auf der Zucchini, Eier, Mandelmehl und Zwiebeln aufgeführt waren. Um ehrlich zu sein, fehlt mir am Ende solch einer experimentellen Kochsession auch meist die Lust, das Erlebte nachzuvollziehen und niederzuschreiben. Und so landen nicht selten die Fotos im virtuellen- und die handschriftlichen Notizen im realen Papierkorb. Wie im vorliegenden Fall gibt es aber immer wieder Ausnahmen. Nämlich immer dann, wenn wir der Meinung sind, dass wir eine besondere Leckerei unbedingt noch einmal nachkochen wollen.