Almôndegas de Frango heißt eigentlich nichts anderes als Hühnchenkloß oder Hühnchenklops. Verständlich also, dass ich es vorgezogen habe, den ungleich eleganteren brasilianischen Titel für dieses vegetarische, limetten-aromatisierte Geflügelgericht zu verwenden. Vegetarisch? Auf jeden Fall! Denn zu meinen vegetarischen Zeiten wurde mir in einer Bar im Süden Brasiliens unmissverständlich klar gemacht, dass es sich hierbei selbstverständlich um ein rein vegetarisches Gericht handelt. Wiederspruch zwecklos.
Moqueca de Soja mit gebratenen Auberginen
Eine bahianische Moqueca wird üblicherweise mit Fisch oder/und Shrimps zubereitet. Zur Herstellung einer vegetarischen Variante habe ich die Grundzutaten nahezu unverändert belassen, die Fischeinlage aber durch Soja ersetzt. Um ehrlich zu sein, diese Variante schmeckt mir persönlich noch besser als das Original.
Da Reis als Beilage aufgrund des hohen Kohlenhydratanteils für mich nicht infrage kommt, habe ich ein wenig experimentiert. Gebratene Auberginen schienen eine geschmacklich passende Ergänzung zu sein. Zur Herstellung einer Soße habe ich Reste verwertet, die bei der Herstellung der Moqueca angefallen sind. So entstand aus Koriander, Petersilie, Minze, Limettensaft, Limettenschale und Kokosmilch eine sehr fruchtig frische und leckere Salsa.
Dulce de Coco à la Praia do Forte
Das Rezept entspricht nicht der üblichen, kuchenähnlichen Variante des Dulce de Coco, sondern ähnelt einer Rezeptur, wie ich sie im brasilianischen Bahia, genauer gesagt im Städtchen Praia do Forte, kennenlernte. Die dort verwendete stark gesüßte Kondensmilch habe ich durch Sahne und Eiweiß ersetzt, um eine lockere und cremige Variante zu erhalten. Zudem habe ich einen kleinen Anteil gemahlene Mandeln hinzugefügt, um den Geschmack noch interessanter zu gestalten.
Frische Kokosnuss stilecht öffnen
Da liegt sie nun, die Kokosnuss und will ihren köstlichen Inhalt nicht preisgeben. Also schnell die Bohrmaschine gezückt und den 12 mm Bohrer eingespannt. Stilecht geht das allerdings anders. In Brasilien – oder wo auch immer frische bzw. grüne Kokosnüsse an jeder Straßenecke angeboten werden – geht man der fälschlicherweise als Nuss bezeichneten Steinfrucht rabiater zu Leibe. Nämlich vorzugsweise mit einer Machete oder ähnlich martialischem Werkzeug. Im Gegensatz zu der bei uns im Supermarkt erhältlichen Variante, weisen die frischen Steinfrüchte im inneren eine sehr dünne und weiche Fruchtschicht auf und sind vollständig mit süßlichem Kokoswasser gefüllt. Dieses Kokoswasser schmeckt vorzüglich und ist mit dem ranzig bitteren Fruchtwasser einer abgelagerten Frucht aus dem Supermarkt nicht vergleichbar. Nachdem die Flüssigkeit getrunken wurde, wird die Frucht zweigeteilt und das Fruchtschicht ausgelöffelt. Als Löffel dient dabei der beim Öffnen entstandene Deckel.