Überschüssige Gemüsereste friere ich üblicherweise ein, um daraus später, wenn sich eine ausreichende Menge angesammelt hat, einen Gemüsefond herzustellen. Während der Produktion von Trockenfleisch habe ich mich immer wieder gefragt, ob sich Gemüse auf ähnliche Weise haltbar machen lässt. Nach einigen Experimenten stieß ich auf einen Artikel, welcher die Herstellung von Gemüsetees beschrieb. Im Gegensatz zum Trockenfleisch werden bei dieser Methode kein trockener Snack zum Kauen, sondern papierdünne Gemüsebestandteile zur Herstellung von Tees erzeugt.
Autor: Achim
Verwenden lässt sich so ziemlich alles, was die Gemüse- und Kräuterauslage so hergibt.
Von einer Asia-Mischung (Zitronengras-Knoblauch-Karotten-Kafirblätter-Zwiebel-Chili) bis zur italienischen Mischung (Tomate-Knoblauch-Sellerie-Basilikum-Zucchini): Alles ist möglich.
Dabei sollten einige Regeln beachtet werden.
Die Zutaten sollten gut gewaschen oder geschält werden. Biogemüse kann auch mit Schale verwendet werden.
Die Zutaten sollten möglichst fein gehobelt werden. Ich benutze dazu einen Trüffelhobel, den ich so fein einstelle, dass papierdünne Scheiben entstehen.
Nur hochwertiges und sehr aromatisches Gemüse sollte verwendet werden.
Auf keinen Fall angeschimmelte oder angefaulte Zutaten verwenden.
Die Ofentemperatur sollte während des Trocknungsprozesses 50°C nicht überschreiten.
Unbedingt dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen kann. Hierzu wird am besten ein Kochlöffel in die Ofentür geklemmt, damit ein Spalt offen bleibt.
Zum Trocknen werden die gehobelten Bestandteile auf einem Backblech, welches mit Backpapier belegt ist, verteilt. Je weniger die Gemüseteile sich überlagern, um so schneller trocknen sie. In meinem Ofen benötigten 3 dicht belegte Bleche ca. 3,5 Stunden zum Trocknen.
Die Dosierung bei der späteren Verwendung hängt im Wesentlichen von der Qualität des Ausgangsmaterials ab. Eine fade Tomate oder Karotte wird nach dem Trocknungsprozess nicht wundersamerweise ein vollmundiges Aroma entwickelt haben. Auch die Art des Ausgangsmaterials spielt ein große Rolle. Eine Mischung aus Ingwer und Kafirblättern wird bei geringerer Dosierung kräftiger schmecken als eine großzügig dosierte Zucchini-Karotten Mischung.
Beispiele zur Verwendung:
Gemüsetee:
Trockenmischung mit heißem Wasser übergießen und 5-10 Minuten ziehen lassen. Mit einem Spritzer Zitronensaft verfeinern.
Gemüsebrühe:
Trockenmischung zusammen mit einem Brühwürfel nach Wahl verwenden.
Oder einfach die Trockenmischung wie gewöhnliches Gewürz verwenden.